Neue Doku über das Thema Nahtod

Gesehen habe ich die Doku "After Death" (2023) noch nicht, jedoch blinzelt schon aus der Inhaltsbeschreibung und dem Titel heraus, dass hier von einem Bewusstsein nach dem Tod ausgegangen wird. Der Film lässt Nahtoderfahrene berichten.

Das markante an einer Nahtoderfahrung ist, dass sie sich realer und intensiver anfühlt als das normale Alltagserleben. Es ist nicht wie in einem Traum, der sich nicht ganz so stark zeigt wie das reale Leben. Bei einer NTE kommt man in einen Zustand, der einem das bisher geführte Leben wie eine Art schwach eingefärbte Matrix erscheinen lässt, nebulös und kontrastarm gegenüber dem Erleben der NTE. Daher kann man leicht zu der Bewertung kommen, die NTE sei das wahrhaftigere Leben.

Aber warum fühlt es sich so sinntensiv an? 

Meiner Meinung nach, weil das Gehirn für einen kurzen Moment (der sich für den Erfahrenen jedoch wie eine Ewigkeit anfühlt) sozusagen aus vollen Rohren feuert, Transmitter ausschüttet (wie z. Bsp. Endorphin, Serotonin und Dopamin) und Neuronen verknüpft, die im normalen Alltag nicht miteinander schwingen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Hormon Oxytocin, denn dieses katapultiert in eine starke Verbundenheit, wie berauscht wird man in Liebe zu etwas hingezogen. Der Körper komponiert seinen eigenen Drogenrausch, ohne dass es sich anfühlt, man wäre auf einem Drogentripp. Man hat plötzlich das starke Empfinden, jetzt erst ins wahre Leben geboren zu sein. Es gibt auch nichts Abstraktes, denn alles fühlt sich sinnvoll und klar an. Man hat ein extrem kohärentes Gefühl, mit nichts aus dem Lebensalltag vergleichbar.

Dadurch von einem Leben nach dem Tod auszugehen ist eine trügerische Betrachtungsweise - wenn auch für manchen sicher ein tröstlicher Gedanke - denn so lange man in einem NTE-Zustand ist, ist man nicht tot. Selbst, wenn es sich für einem anfühlt, man wäre tot oder gar in einem Nachtodbewusstseinszustand, oder es für Außenstehende so erscheinen möge, als wäre man nicht bei Bewusstsein und vielleicht nicht mehr am Leben. Man ist quasi so wach wie noch nie, jedoch bleibt man in seiner körpereigenen Bubble.