Nahtod

 

Die Sendung „Sternstunde Philosophie“ beschäftigt sich aktuell mit dem Thema „Nahtod“.

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Ein für mich immer interessantes Themengebiet, über das ich schon viele Artikel hier in meinem Blog veröffentlichte.

Es ist natürlich ein nachvollziehbares menschliches Bedürfnis, dass, wer sich vor der Endgültigkeit des Todes fürchtet vielleicht gerne wünschen mag, es gäbe nach dem Ableben eine wohlfühlige Fortsetzung.

Die Vorstellung als tröstlich zu empfinden, Seele oder Geist würde nach dem Tod, ganz unabhängig jeder Körperlichkeit, irgendwo in einem Raum, jenseits jeglicher Vorstellungskraft, „herumschweben“, ist interessant, wäre für mich aber unattraktiv, denn ... spinnt man dieses Fantasiegebilde spielerisch weiter, würde so ein Weiterleben bedeuten, dass man zwar mit Vergangenem kommunizieren könnte, jedoch nicht mit der Gegenwart der noch Lebenden. Man wäre zum bloßen Beobachter Zurückgelassener verdammt.  Würde man hingegen in so einer Sphäre jegliche Erinnerung an sein Vorleben verlieren, so wäre man nicht mehr die Person, die man mal war. Wäre dies denkbar, müsste man auch einräumen, dass parallel viele Selbste von einem irgendwo herumwabern könnten, die nichts voneinander wüssten. Wenn sich der Geist vom Körper trennen könnte, wäre er auch fähig, sich von sich selbst zu lösen, quasi aufzuteilen. Wie eine Wolke, die sich in viele Wolken zerstreut.

Selbst wenn in einer sorglosen Nachwelt allzeit Glückseligkeit die Gemütslage bestimmen würde, wäre ein Dauermodus der erquickenden Erhebung für alle Ewigkeit eher eine unangenehme Vorstellung. Hätte man kein Gefühl mehr für Zeit und damit Ewigkeit, wäre jeder Tag ein Tag ohne Gedächtnis, ein Neugeborenwerden auf Endlosschleife. Wir könnten uns auf nichts beziehen. Hätten keine Kontraste und Bezugspunkte. Bliebe einem jedoch das Gefühl für Zeit und Ewigkeit, so wäre das eine verdammt laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaange…. Zeit von watteweicher glückspurzelnder Erfüllung. Könnte langweilig werden mit der Zeit.

Und könnte man nach dem Tod quasi nochmals ein Leben leben, mit all dem Leid und Schmerz, den Menschen erfahren und zufügen können, so bestünde theoretisch die Möglichkeit, dass ein qualvolleres Leben auf einem warten würde, als man in seinem ersten erfahren hat. In dem Fall wäre die Vorstellung, nach dem Tod folgt ein großes Nichts, so als wäre man noch nicht geboren, wesentlich angenehmer.