Angemerkt (Nahtod, Gehirn)


Gerade läuft über das Thema Nahtod eine Doku an: trailer hinterher ist alles anders
Schon der Trailer, und der Blick auf die Liste, derer, die in dem Beitrag zu Wort kommen, lässt mich vermuten, dass der empirischen Forschung höchstens eine Randrolle zukommt. Wie auch überhaupt wenig den Menschen Gehör geschenkt wird, die eine in alle Richtungen reflektierte, fein differenzierte Haltung einnehmen, den Fähigkeiten des Körpers ganze Aufmerksamkeit schenken und weniger metaphysischen Interpretationen. Ich mag keine 30 ,- Euro für das Video ausgeben, um in einen kleinen Wahrnehmungsausschnitt, mit minimalem Erkenntnisgewinn, zu investieren.
Man kann nicht über Träume, Sehnsüchte und Fantasien diskutieren, jedoch über das, was im Organismus bei einer NTE geschieht, was aktuell messbar ist und in welche Richtung man sich orientieren könnte, um etwas auch für nicht NT-Erfahrene nachvollziehbar, irgendwann messbar, vergleichbar und vielleicht sogar erfahrbar zu machen.
Wäre es nicht eine große Kraftanstrengung, unglaublich zeit- und kostenintensiv, und wären meine journalistischen Kenntnisse ausreichend, würde ich am liebsten selbst eine Reportage drehen. Die Einseitigkeit, die meist mit diesem Thema verknüpft ist, ist der Chance der Erkenntnis, die sich aus einer vielschichtigen und umfassenden Einsicht ergeben kann, nicht würdig.
Als selbst Nahtod-Erfahrene möchte ich nicht nur das Wahrgenommene teilen, sondern mich vor allem MITteilen, jemanden, der keinen Zugang zu diesem Phänomen hat, einen Blickwinkel geben, der nicht ausschließt, sondern einnimmt. Kein Außenstehender hat etwas davon, wenn man nur von seinen wahrgenommenen Bildern, Gefühlen spricht und welch ungeheure Lebensbereicherung dieses Phänomen erwirkte, nebst ab und an wundersam hinein projizierten Visionen. Greift man jedoch Gemeinsamkeiten auf, und nicht das Trennende, kann daraus für alle Seiten eine anregende Perspektive reifen.